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Hinzu kommt bei ihm: Im Alter zwischen 11 und 14 Jahren wurden an Emmisberger nicht zugelassene Psychopharmaka getestet. «Ich wurde regelmässig in die psychiatrische Klinik Münsterlingen gebracht», erinnert sich Emmisberger im Gespräch mit Tagesanzeiger.ch/Newsnet. «Dort musste ich die verschiedensten Medikamente zu mir nehmen und wurde an unterschiedliche Maschinen angeschlossen.» Er sei «wie eine Gans mit Tabletten vollgestopf worden, teilweise bis zum Erbrechen». Die Frage nach dem Warum blieb unbeantwortet, wie bei allen Verdingkindern. Sein eigenes Schicksal sollte er später in seinen Akten Stück für Stück nachlesen können. […] Welche chemischen Substanzen Emmisberger damals verabreicht wurden, weiss er nicht. Klar ist aber, dass viele der damals getesteten Medikamente nur für Erwachsene entwickelt waren, andere bis heute keine Zulassung erhalten haben. In mehreren Fällen führten die Tests laut Emmisberger zum Tod der unfreiwilligen Probanden. Die Verabreichung der vielen verschiedenen Mittel hinterlassen bei ihm bis heute psychische und physische Wunden. […] Äusserst traurig stimmt ihn eine Aussage des Thurgauer Regierungsrats Kaspar Schläpfer. Angesprochen auf die Untersuchungen in der Klinik Münsterlingen sagte dieser vor laufenden Kameras: Man müsse auch sehen, was für Wert durch die Medikamentenabgabe für die Forschung entstanden sei. In der Ostschweiz sorgte der Bericht von «Tele Ostschweiz» (siehe Box) für viel Wirbel.