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Zitat:
Auch die Psychologie ist eine solche Wissenschaft, die wir zum Wohl der Menschen einsetzen können und sollen. Wissenschaftlich und seriös ist sie aber nur, wenn sie sich ihrer Grenzen stets bewußt ist. So ist Psychotherapie immer nur eine künstliche zielgerichtete Beziehung auf Zeit. Der Psychotherapeut nutzt dazu eine Technik, die er gelernt hat. Über den Sinn des Lebens hat er in seiner Ausbildung nichts erfahren. Denn über den Sinn des Lebens weiß die Psychologie nichts.

[...]

Die größte Aufgabe aller Theologie ist es, dem gelebten tiefen Glauben der ganz normalen Christen zu dienen. Und das Lehramt der Kirche achtet darauf, daß die Theologie diesen Dienst auch leistet. Seriöse Theologie ist eine Theologie, die dem Glauben dient.

Entsprechend ist seriöse Psychologie eine Psychologie, die bescheiden ist und die dem Menschen dient. Eine Psychologie, die herrschen will, kann den Menschen abhängig machen und bringt Gurus hervor, die gegen teures Geld künstlichen Sinn verkaufen, und künstlicher Sinn ist Unsinn. Alles können wir heute kaufen, alles können wir herstellen, alles können wir wissen und kalkulieren, das eigentlich Entscheidende des Lebens können wir nicht kaufen, können wir nicht herstellen, können wir nicht kalkulieren.

[...]

Aber die Psychologie kann manchmal nützlich sein. Wenn der Nächste, den ich doch lieben soll, sehr unsympatisch ist, kann die Psychologie helfen zu verstehen, wie ein solcher Mensch vielleicht so unsympatisch geworden ist, so daß niemand ihn liebt, und dann kann ich ihn vielleicht einfacher lieben. Und die Psychologie kann helfen, einem Menschen aufmerksamer und verständiger zuzuhören, um nicht nur Fragen zu beantworten, die er gar nicht hat. Und die moderne Psychologie mit ihrer guten Tendenz , nicht immer nur auf die Defizite der Patienten zu starren, kann helfen, daß wir wieder mehr von den Kräften des Glaubens und der Kirche reden und nicht allzusehr die Dunkelheiten unserer Zeit beklagen, sondern den Blick mehr auf das Licht richten, das Jesus Christus auch in unsere Zeit gebracht hat, auf die Herausforderungen und Chancen, die uns unsere Zeit schenkt, den Glauben an Jesus Christus den Menschen zu verkünden.

Quelle

Ein deutsches Sprichwort sagt: "Unter den Blinden ist der Einäugige König!" Aber dieses Sprichwort stimmt nicht: "Unter den Blinden kommt der Einäugige ins Irrenhaus!"

Heinz von Foerster
21.04.12, 15:49:13
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